Auch in diesem Jahr habe ich wieder das Splash Festival besucht. Zum 9. mal durfte ich Ferropolis für ein Wochenende mein Zuhause nennen und dieses Jahr sogar mit Presseausweis rumlaufen um mir mal genauer anzugucken, welche Kopfbedeckungen auf meinem Lieblingsfestival getragen werden. Während ich in den letzten Jahren noch viele Leute mit Fitteds gesehen habe, unter denen sich auch das ein oder andere Justfitteds Cap befand, hat sich das Bild des Festivalgangers offensichtlich etwas geändert. Nicht nur, das auf dem Campingplatz ein goldener AMG Mercedes patrouillierte… der Festivalganger von heute scheint auf dem Splash wohl gerne mit Gucci, Louis, Lacoste oder Supreme unterwegs zu sein. Die Kamera war nicht immer dabei, aber ein paar Eindrücke haben wir für euch festgehalten.
Wir haben auch das ein oder andere Gespräch mit den Capträgern auf dem Splash geführt und bei all den Besuchern kamen größtenteils die gleichen Aussagen. Es handelt sich um ein Accessoir oder einfach um einen Sonnenschutz. Den richtigen Sammler suchte man außerhalb unseres Tipps vergeblich. Die Sonne hat das ganze Wochenende extrem geballert und somit war es auch nur ratsam auf einen Sonnenschutz in Form eines Caps zurückzugreifen.
Der Großteil der Leute war mit Snapbacks, Buckethats oder Dadhats unterwegs. Letzteres erfreute sich tatsächlich großer Beliebtheit und ist vor allem bei der jüngeren Fraktion ziemlich angesagt wie es aussieht. Während man 2009 noch fast jeden Capträger mit einem New Era Fitted rumlaufen sehen hat, war es dieses Jahr genau wie eine Baggy Hose doch verhältnismäßig wenig zu sehen. Auch auf der Bühne, sah man die Acts nicht mehr wie damals mit Fitted, sondern eher ohne Cap oder mit einem Snapback, Beanie oder 5Pannel.
Man sagte mir mal, dass man es krass finde wie wir optisch alle noch so den 90er/2000er Style feiern. Dieses Jahr wurde mir auf dem Splash dann auch bewusst, wie viel an der Aussage dran ist. Auch wenn der Großteil von uns zwar nicht mehr in Baggy und 4XL Shirts unterwegs ist. Dem Fitted und den lockerem Style bleiben wir treu.
Es war auf jeden Fall interessant, sich das ganze auf dem Splash mal etwas genauer anzugucken als sonst und ich bedanke mich an dieser Stelle noch mal bei der Presseabteilung des Splash Festivals für diese Chance und die alkoholfreien Getränke.
Zum Festival selbst ist zu sagen, dass das Line Up mich dieses Jahr nicht überzeugen konnte, es aber natürlich trotzdem einige coole Auftritte gab. Durch die langanhaltende Hitze in den letzten Wochen und den ausbleibenden Regen war das Gelände sehr trocken und staubig (für das Wetter kann keiner was). Da man sich dieses Jahr dafür entschieden hat, auf dem großen Platz ausschließlich die MainStage zu platzieren, war der VIP Bereich mit seiner Tribüne leider recht uninteressant, da man nicht mehr so guten Blick auf die Bühne hatte wie in den Jahren zu vor. Dafür war es einem schneller möglich vor die Bühne zu kommen und es war auch nicht so eng in der Menge.
Zum ersten mal habe ich mich zum Campen auf dem VIP Campingplatz niedergelassen und bin sehr froh über die Entscheidung, denn auch wenn man nun nicht mehr mit der gesamten Gang campen konnte, es ermöglichte eine weit aus komfortablere an + abreise mit besserem Schlaf. Man wird ja auch nicht jünger hahaha.
Ein Festival hat immer Höhen und Tiefen. Das Highlight war auf jeden Fall der Freitag, an dem ich mit meiner besten Freundin einen unglaublich lustigen Tag hatte und wir uns neben Karate Andi, Haftbefehl, Vega, Capo auch Trettmann (ich weiß nichts mehr davon) und Sido & Savas angeguckt haben.
Zu den Tiefen gehörte neben dem Zustand der Sanitätenanlagen (Standard aufm Festival nehme ich an) die Abreise in der Nacht von Sonntag zu Montag und der fast schon regelmäßig einsetzende Sekundenschlaf am Steuer. Aber es ist alles gut gegangen und zum ersten mal seit Jahren bin ich nach dem Splash keine lebende Leiche die mit starker Erkältung flachliegt.
Meine Top 5 unter den Caps, die ich in diesem Jahr auf dem Splash gesehen habe.
- New Era – Record Needle – 59Fifty Cap von 2008
- New Era x Star Wars – BB8 – Big Face
- New Era x Supreme – Play Boy
- New Era x Justfitteds – The Infamous – Navy/White
- New Era x GTA 5 – Los Santos
Allgemein scheint das Fitted tatsächlich immer mehr dem Snapback, Dadhat und Buckethat zu weichen. Auf dem Festival bekommt man zwar auch nur Momentaufnahmen und es ist ja auch ratsam bei so etwas nicht unbedingt seine besten Caps aufzusetzen, aber ich hätte trotzdem mit mehr schönen Fitteds gerechnet. Aber ich freue mich natürlich darüber, dass insgesamt so viele Caps auf dem Festival unterwegs waren.
Unsere Hip Hop Helden von damals gibt es teilweise nicht mehr, sie werden nicht gebucht, oder auch sie haben sich einen anderen Style zugelegt, daher ist es natürlich nicht verwunderlich, dass gerade das junge Publikum den Style der New Generation Rapper feiert und so ist auch die Entwicklung der Capszene nicht erklärbar. Künstler setzen Trends und gerade unser geliebter Hip-Hop brachte schon immer Generationen prägende Styles hervor.
Wenn man mich nun fragen würde, ob sich das Splash lohnt, dann habe ich folgende Feststellung. Seit 2009 darf ich das Splash im Sommer mein Zuhause nennen und werde alles dafür tun, auch im nächsten Jahr wieder dabei sein zu können. Es gibt wohl kein Festival auf dem alles perfekt läuft, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es ein anderes Festival gibt, auf dem ich so viele Gleichgesinnte treffen kann wie auf dem Splash. Ostdeutschland meine Liebe und Ferropolis war diesen Sommer wieder das Herz und die Seele darin. Ich kann glücklich sagen, dass ich dort Freunde getroffen habe, die seit dem zu meinen besten Freunden zählen. Freunde die ich häufig sehe und Kumpels, die ich tatsächlich nur in jener Woche sehe wenn es ums Campen fürs Splash sehe. Danke Splash, danke für unvergessliche Momente wie das Finalspiel 2014 in der Deutschland Fussballweltmeister wurde. Danke für Wasserbomben die mein Shirt zum platzen gebracht haben und mir die blauen Flecken meines Lebens beschert haben. Danke für eine tolle Zeit mein Splash. Bis zum nächsten Jahr Ferropolis.