Jede*r Kappensammler*in kennt das Gefühl sicherlich: an jeder Ecke lauert eine potenzielle Gefahr, die die geliebten Caps verunreinigen könnte – womöglich ohne Chance auf Rettung. In einem früheren Gastbeitrag zeigte Chris-Norman zwar, wie sogar der „Angstgegner“ in Form einer extrem verschmutzten, komplett weißen Kappe besiegt werden kann. Auch gibt sicherlich die eine oder andere vorbeugende Maßnahme, um das Cap von außen halbwegs vor Dreck zu schützen (Stichwort: Crep Protect!). Aber wie ist es mit Präventionsmaßnahmen gegen den größten „Feind von innen“, nämlich den schweißtriefenden Kopf gerade zur Sommerzeit? Nachdem ich die Schweißränder an einigen meiner schönsten Caps leid war und diese sich mit den herkömmlichen Mitteln teils auch nicht beheben ließen, machte ich mich auf die Suche nach einem Mittel, um die Transpiration schon aufzufangen, bevor sie an der Kappe landet.
NoSweat Hat Liner
(Bildquelle: Amazon)
Bei Amazon wurde ich mit den NoSweat Hat Liners fündig (aktuell 12 Stück für knapp 35 €). Dabei handelt es sich um dünne Einlagen aus Baumwolle und Elasthan, die von innen über Sweatband und Crown geklebt werden und somit den Schweiß an der Stirn auffangen können. Da jedes weitere Stück Material am Sweatband natürlich die Kappe enger macht, ist bei den NoSweat Hat Liners lobenswert zu erwähnen, dass diese sehr dünn sind und somit beim Tragen keinen merklichen Unterschied ausmachen. Im Gegensatz fügen sie meines Erachtens sogar einen angenehmen Tragekomfort hinzu.
Erfahrungen mit NoSweat
Ich nutze diese seit nunmehr einem Dreiviertel Jahr in verschiedenen Caps mit hellem Undervisor oder Crown. Zwar sind die Hat Liner laut Hersteller auf einen Wechsel nach 3-5 Nutzungen ausgelegt, aber zum einen geht NoSweat dabei von einer Hardcore-Beanspruchung durch Sport aus und zum anderen habe ich immer etliche Caps in der Rotation, sodass sich die Nutzungen über einen längeren Zeitraum verteilen. Daher habe ich bisher keinen einzigen der Hat Liner ausgewechselt und auch noch keine zu starke Abnutzung bzw. Absorption gemerkt.
Weniger gefallen hat mir an den Einlagen von NoSweat wiederum von Anfang an die Klebefläche an der kompletten Rückseite. Hier ist schon etwas Fingerspitzengefühl gefragt, damit sich beim Anbringen der Kleber nicht an zwei Stellen berührt, wonach diese sich faktisch nicht mehr trennen lassen, ohne die Einlage unbrauchbar zu machen. Zudem lösen sich die oberen Klebeecken in der Crown manchmal ein wenig, was wohl gerade für die Capaddicts mit längeren Haaren zu einem Festkleben am Hat Liner führen könnte.
Nachdem mein 12er-Pack von NoSweat also aufgebraucht und sowieso kein günstiges Angebot von NoSweat mehr zu finden war, machte ich mich kürzlich auf die Suche nach einer Alternative. So kam ich auf das Konkurrenzprodukt der Firma Headline it!, welches an sich schon preislich günstiger ist und über den irischen Ableger der amerikanischen Firma zudem dauerhaft zu einem erschwinglichen Versandpreis zu beziehen.
Headline it! Hat Liner im Vergleich
Die Einlagen von Headline it! (10er-Pack für 17 € plus 7 € Versand über headlineit.ie) sind im Gegensatz zu jenen von NoSweat ein ganzes Stück größer, das heißt sie schützen neben dem Sweatband die Crown großflächiger bis fast zum Button. Weiterhin setzen die Hat Liner nur auf eine länglichen Klebefläche, welche am Sweatband fixiert wird und sich im Praxistest als vollkommen ausreichend herausstellte. Während die NoSweat-Einlagen lediglich für einen Gebrauch an Crown und Sweatband gedacht sind, können jene von Headline it! auch im Hinterkopfbereich der Kappe befestigt werden.
Auch die Headline it! Hat Liner sind sehr dünn und vom Tragekomfort her angenehm. Zwar wirken sie minimal dicker als die Konterparts von NoSweat, aber wir reden hier von dem gefühlten Unterschied zwischen ½ und ¾ mm. Noch kann ich zur Langzeitnutzung nichts sagen, aber durch das Konzept der alleinigen Klebefixierung am Sweatband (welche zudem fester zu halten scheint) machen die Einlagen einen wesentlich nachhaltigeren Eindruck, zumindest was den Halt angeht. Die „Saugleistung“ der Headline it!-Variante wird mit einer Woche angegeben, an anderer Stelle mit 10 Anwendungen, jedoch gilt natürlich auch hier sportliche Betätigung als Referenz und es wird das kontinuierliche Tragen eines Caps über mehrere Tage vorausgesetzt.
In einem Punkt müssen wir uns aber sowieso nichts vormachen: selbst bei erster Verwendung eines Hat Liners besteht die Chance, dass weiterhin Schweiß an die Cap gerät, vor allem dort, wo die Einlage nicht schützt (oberer Kopf/Haare). Dies stellte sich beim Stresstest auf dem Laufband im Fitnessstudio heraus, eine sicherlich schweißtreibendere Aktivität als wir sie in der Regel im Alltag vollführen würden.
Fazit
Ganz persönlich würde ich die Hat Liner nicht mehr missen wollen, weil sie ganz sicher schon den einen oder anderen Rückstand an Sweatband, Crown und Undervisor verhindert haben. In puncto Preis-Leistungs-Verhältnis ist zu überlegen, dass circa 2,50 bis 3 € für ein Stück dünnen Stoff zwar nach einer Stange Geld klingt, aber durch die Absorption eurer Ausdünstungen der Verschleiß eurer Caps durch Schweißflecken zumindest reduziert, wenn nicht sogar verhindert wird. Auch mit speziellen Reinigern werdet ihr vermutlich bei ähnlichen Kosten landen und dabei ist eine Wiederherstellung des sauberen Zustandes natürlich nicht gewährleistet. Und wie viel eine Kappe so durchschnittlich kostet, muss ich euch ja nicht vorrechnen! 😉
Dies war ein Gastbeitrag von unserem Community Mitglied José Rojopintor. Vielen Dank 😊