Wir haben mal wieder einen Gastbeitrag für euch. Der mehr als interessante Artikel zum restaurieren eines vergilbten weißen Caps kommt dieses mal von unserem treuen Community Mitglied aus dem Saarland. Viel Spaß beim lesen des Berichts von Chris-Norman.
Sicherlich kennen das viele von euch. Dieses eine Cap, dass man unbedingt haben will und einfach nicht in die Finger bekommt. Für mich war dieses Cap immer das Modell, welches Samy Deluxe seiner Zeit auf den Markt gebracht hat. Warum ich damals zum Release zögerte und schließlich wartete, bis das Cap ausverkauft war, lässt mich noch heute grübeln.
Vor gut über einem Jahr bekam ich dann doch ein Exemplar in die Hände, welches leider nicht meine Größe hatte und zusätzlich in einem echt miserablen Zustand war… Leider keine Seltenheit bei dem Cap, dass durch seine weiße Farbe natürlich auch sehr anfällig für Flecken und Verfärbungen ist. Da es preislich aber unter 10€ lag, schlug ich zu, um mich im Anschluss daran zu versuchen, das gute Stück wieder auf Vordermann zu bringen.
Nachdem ich die Sticker entfernt hatte, war ich extrem skeptisch, ob hier noch etwas zu retten war und so wanderte das Cap erstmal für einige Monate in eine Ecke.
Als Ende letzten Jahres wieder mal Bilder in der Capaddicts Facebook Gruppe auftauchten, erinnerte ich mich an meinen Kauf (ja soetwas passiert) und nahm das Projekt nochmals in Angriff.
Im Laufe der Jahre hatte man ja schon mal in der Gruppe gelesen, welche Erfahrungen es zur Cap Reinigung gab, so wirklich überzeugend war für mich dabei aber keiner. So tauschte ich mich im Nachgang mal in einer Wäscherei mit den Mitarbeitern aus, was aus ihrer Sicht für das Cap das Beste sein könnte. Auf jeden Fall hilfreich ist natürlich, wenn man die Art der flecken kennt. Da ich das Cap vom Zweitmarkt hatte, konnte ich dazu leider nichts sagen, was die Sache nicht einfacher machte. Da das Cap sowieso nicht meine Größe hat und in seinem Zustand auch keinem etwas brachte, entschied ich mich einfach ins Blaue hinein loszulegen.
Im ersten Schritt packte ich das Cap in die Spülmaschine und verzichtet aufgrund der inzwischen verflogenen Euphorie über meinen Kauf auf einen „Capbuddy“, einen Käfig, der genau für diesen Reinigungsschritt vorgesehen ist. Leider führte das zu keinem Erfolg und das Cap sah genauso fleckig aus, wie es das vor seinem Bad tat.
Ich entschied mich dann im nächsten Schritt dafür, dass Cap in einem Eimer Wasser mit Waschmittel einzuweichen. Über Nacht ließ ich das Cap also dort drin und stellte, nachdem das Cap getrocknet war, fest, dass erste Erfolge zu verzeichnen waren. Einige Flecken waren nicht mehr so tief wie zu Beginn der Reinigung.
Nachdem ich mich mit meiner Mutter, Hausfrau No.1 ;-), nochmals dazu austauschte, fiel meine Wahl auf ein weiteres Einweichen und dieses Mal mit einem extra Waschmittel für weiße Gardinen. Wie lange das Cap letztlich dort eingeweicht war, kann ich euch gar nicht mehr sagen, denn zwischenzeitlich verließ mich abermals noch mehr der Elan, dieses Projekt zu verfolgen. Ein paar Tage waren es in jedem Fall. Das Ergebnis war dafür umso erfreulicher. Nachdem ich das Cap gründlich ausgespült und gereinigt hatte, war das Ergebnis mehr als zufriedenstellend. Nur unter sehr hellem Licht waren noch leichte Ränder der Flecken zu sehen und eigentlich wollte ich an diesem Punkt das Projekt auch einstellen. In Größe 7 3/8 war nicht damit zu rechnen, dass ich dieses Cap jemals tragen würde und um in der Vitrine zu landen, war das Cap allemal wieder ausreichend hergestellt, wenn ich es mit dem Re-Cap Set wieder in Form gebracht hätte.
Eher aus einer Laune heraus unterzog ich dann das Cap einem weiteren Bad mit Gardinenwaschmittel, was dann auch die letzten Flecke löste, in dem ich nach dem Einweichen das Cap nochmals mit einer kleinen Bürste behandelt habe. Im Anschluss kam dann das bereits erwähnte Re-Cap zum Einsatz und das Endergebnis seht hier:
Nimmt man sich die Ausgangsbasis, so finde ich, dass man das Ergebnis tatsächlich als phänomenal bezeichnen kann. Dass man das Cap tatsächlich mal wieder auf der Straße tragen kann, hätte ich mir zu Beginn des Projektes nicht träumen lassen.
An dieser Stelle würde ohne unsere Community der Bericht jetzt Enden; tut er aber nicht. Abermals tauchten Bilder in der Gruppe auf und in Norberts Sammlung entdeckte ich das Cap in Größe 7 1/8. Da man sich kennt und ich wusste, dass Norbert niemals ein 1/8 Cap tragen könnte, genügte eine kurze Message und ein Austausch von Bildern, um einen Tausch anzustoßen, in dem Norbert im ersten Moment auf jeden Fall nicht den Kürzeren zog. Das Bild zeigt das Cap, welches ich von Norbert bekam.
Nicht ganz so miserabel wie das erste Cap, aber trotzdem ziemlich mitgenommen, begann also die ganze Story quasi von vorne. Aufgrund der bereits gemachten Erfahrungen sparte ich mir natürlich viel Zeit und Arbeit und weichte das Cap gleich in Gardinenwaschmittel ein und bürstete die Flecken raus.
Auch hier genügte der erste Durchgang noch nicht, nach dem zweiten erstrahlte das Cap aber dann in neuem Glanz und endlich hatte ich meinen Holy Grail dann doch und kann ihn jetzt auch endlich tragen.
Abschließend bleibt also festzuhalten, dass Hoffmanns Gardinen Waschmittel meine absolute Empfehlung zur Capreinigung erhält, das Re-Cap echt Wunder vollbringen kann und die Community eine der besten ist, die ich in den letzten Jahren miterleben durfte.